Arnsdorf, Wallfahrtskirche "Maria im Mösl"

Die Marien-Wallfahrtskirche „zu Unserer Lieben Frau von Arnsdorf“ hat auch den Beinamen „Maria im Mösl“ wegen ihrer Lage in feuchtem Gebiet. „Mösl“ die Verkleinerungsform von „Moor“ oder „Moos“ im Volksmund, deutet darauf hin.

Der Name „Arnsdorf“ geht vermutlich auf einen Gründer namens „Arn(o)“ zurück.

Die Wurzeln des heutigen Arnsdorf und somit auch der Kirche in Arnsdorf sind weitgehend unbekannt.

Es ist aber sicher, dass es um die Jahrtausendwende einen verehrten Kultgegenstand gegeben haben muss, ein Gnadenbild „Maria im Mösl“. Im Laufe der Zeit wurde Arnsdorf zur Kultstätte und vermutlich wurde eine kleine romanische Kapelle errichtet.

Über das Aussehen dieses Gnadenbildes ist nichts bekannt.

Der Bau der ersten Kirche erfolgte vermutlich um das Jahr 1242, also kurz nach der Inkorporation von Lamprechtshausen in das Stift Michaelbeuern.

Erstmals erwähnt wurde die Kirche in Arnsdorf am 1. Mai 1341 (Gewährung eines 40-tägigen Ablasses für die Besucher der Kirchen Michaelbeuern, Dorfbeuern, Lauterbach, Arnsdorf und Lamprechtshausen durch Chunradus, Bischof von Chiemsee).

Die erste Kirche besaß auch einen Glockenturm mit mindestens zwei Glocken. Dieser wurde 1464 bis 1467 durch Meister Petrus von Laufen neu errichtet.

Ab 1507 wurde unter Abt Bernhard von Michaelbeuern der jetzige, in den Außenmauern noch bestehende, Kirchenbau errichtet. Das Presbyterium (der vordere Teil der Kirche ab den Stufen) oder der Rohbau des Gotteshauses dürfte 1513 fertiggestellt worden sein.

Am 17. Juni 1520 wurde die Kirche zu Arnsdorf von Bischof Berthold Pürstinger von Chiemsee geweiht.

Ein doppelgeschossiger Sakristeianbau erfolgte im Jahr 1616.

Im Jahr 1644 wurde in Arnsdorf der Pfarrhof errichtet.

Die Seitenkapellen wurden 1646 auf der Nordseite und 1672 auf der Südseite dazugebaut.

200 Jahre nach dem Kirchenbau begannen große Umbauarbeiten. Das steinerne Deckengewölbe wurde durch ein leichtes Muldengewölbe aus Brettern ersetzt. Bei diesen Abbrucharbeiten im Jahr 1752 kam es zu einem fatalen Unglück, das mehrere Todesopfer forderte.

1835 wurde der Turm nach massiven Sturmschäden reduziert, statt zwei Zwiebel, blieb eine Zwiebel erhalten, der Turm erhielt die heutige Erscheinungsform.

Unter Abt Friedrich III. erfolgte ab 1892 eine Komplettrenovierung zuerst innen dann außen.

1957-1959 wurde eine umfangreiche Innenrenovierung durchgeführt.

Unter Pfarrer Bernhard Schwan wurde 1969 eine Sanierung der Außenfassade in Angriff benommen.

2014 -2021 erfolgte eine umfassende Gesamtrenovierung und Restaurierung, die Ihren feierlichen Abschluss am 30. Mai 2021 in einem Festgottesdienst mit Altarweihe und einem Festakt zum Abschluss der Renovierung fand.

Im Buch von Balthasar Gwechenberger „500 Jahre Maria im Mösl“ finden sie sowohl einen detaillierten Bericht der Renovierungsarbeiten, als auch einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Pfarre Lamprechtshausen im Speziellen der Wallfahtskirche Arnsdorf.

Erhätlich ist das Buch zum Preis von EUR 25,-  zu den Kanzleizeiten in der Pfarrkanzlei in Lamprechtshausen bzw nach den Gottesdiensten in der Sakristei.

Der Erlös kommt dem Erhalt der Wallfahrtskirche Arnsdorf zugute.

Bilder: Pfarre, Sepp Hufnagl